Die Anreise war per Flugzeug für Mittwoch, 13.08.2025 geplant. Mein Bike habe ich bereits am Sonntag in einer dreistündigen „Verpackungsaktion“ reisefertig gemacht. Die Anreise nach Kopenhagen via Zurich lief unspektakulär. Am Donnerstag, 14.08.2025 folgte eine Vorbelastung auf dem Rad. U.a. auch um das Rad mach Flug nochmal ausführlich zu checken. Anschließend Startunterlagen abholen (Startnummer 600) und den restlichen Tag mit Sightseeing verbracht. Man muss wissen, der IM Kopenhagen hat zwei Wechselzonen. Der Schimmstart ist am Amager Strand etwas außerhalb der Innenstadt. T2 ist dann direkt in der Innenstadt.

Am Freitag, 15.08.2025 sollte ein erster Check bzgl. Renntauglichkeit beim „4:18:4“ Format von Ironman folgen. Bis auf das Radfahren (KEIN Druck auf dem Pedal) lief der Wettkampf sehr gut, und die erste Medaille war im Sack. Samstag, 16.08.2025 steht bei mir wie üblich eine kurze Vorbelastung auf dem Bike (45min) mit anschließendem Koppellauf (15min) auf dem Programm. Gegen 11.00h mit dem Rad dann zu T1 (Schwimmstart und Radabgabe), und mit der Metro zurück. Mittagessen im nahegelegenen Shopping-Center, und den restlichen Tag liegend im Bett verbracht.

Race Day

Sonntag, 17.08.2025 05.00h aufstehen… ohne Wecker um 4:55h aufgewacht. Immerhin fast sieben Stunden Schlaf. Frühstück auf dem Zimmer mit Brot, Butter Honig und zwei Tassen Kaffee. Aufgrund meiner geplanten Schwimmzeit von 1h 15min, war meine Startzeit für 7:30h geplant. D.h. gemütlich 05:45h zur Metro und dann ab zu T1. Rad aufpumpen, Getränke und Verpflegung verstauen, Wechselbeutel checken… das übliche Vorstartprozedere. Irgendwie war ich gechillt und hatte zu keiner Zeit Stress. Gegen 07.15h Neoprenanzug anziehen, in meine Startbox einsortieren und um 7:25h ging die Reise für mich los. Das Schwimmen in der Ostsee (am Amager Strand) ist großartig. Auch die Orientierung ist sehr einfach… 400m geradeaus, an der Boje rechts und dann unter zwei Brücken insgesamt 1300m gerade aus. Dann zweimal links, 1600m geradeaus zurück und nach der letzten Brücke wieder zweimal links und zurück zum Ausstieg. Ich hatte, während dem gesamten Schwimmen immer sehr gute Beine, denen ich Folgen konnte. Nach 1h 15min. war das Schwimmen Geschichte. Raus aus dem Neo und im gemütlichen Trab 500m zum Rad. Durch die niedrige Startnummer war ich direkt am Bikeaufstieg und musste nicht lange mit dem Rad schieben.

Bikepart… es geht mit einer 25m langen Anfahrt vom Schimmstart durch die Innenstadt von Kopenhagen in Richtung Norden. Dann geht es auf die 70km lange Runde, die zweimal zu fahren ist. Und gleich zu Beginn bläst der Wind kräftig von vorne. Das geht bis zum nördlichsten Punkt bei KM 60, dann folgt eine 10km Passage mit „lustigem“ Seitenwind. Die dann folgenden 25km mit Rückenwind direkt am Meer entlang (mit Blick in Richtung Schweden) entschädigen aber für alles. Die zweite Runde läuft dann sehr unspektakulär, bis auf einen 10Min. Stopp zur Lenkerreparatur. Da hatten sich aufgrund des rauen Straßenbelages (und evtl. mangelhafter Montage meinerseits) ein Paar Schrauben gelockert. Das hätte böse Enden können. Die Radstrecke ist landschaftlich großartig… leider ist der Straßenbelag an der ein oder anderen Stelle grenzwertig. Ich habe einige Teilnehmer beim Schlauchwechsel gesehen. Nach für mich unverhofft sehr guten 6h 06min. habe ich mein Rad in der T2 (mitten in der Stadt) abgestellt. Dafür, dass ich fast ausschließlich nach Gefühl und ohne groß auf den Tacho zu gucken gefahren bin, bin ich mega happy.

Jetzt folgt der für mich spannendste Teil… das Laufen. Einfach mal laufen, solange es geht… Pace immer im Bereich 5:40 bis 5:50. Insgesamt sind 4 Runden a´10,5km zu laufen. Bis auf 3km am nördlichsten Punkt, ist auf der Strecke die Hölle los. Die Zuschauer feiern am Streckenrand Ihre eigene Party. Tlw. palettenweise Bier aufgestapelt, riesige Boxen… und Stimmung ohne Ende. Ich versuche alles aufzusaugen. Bis KM 23 funktioniert das auch sehr gut, dann wird es zäh. Ich hätte schon früher mit dem „Einbruch“ gerechnet. Dann geht es mit Laufen und Gehen im Wechsel bzw. von Verpflegungsstelle zur Verpflegungsstelle für die nächsten 15km weiter. Die letzten vier KM sind dann einfach Party und pure Freude. Der Zieleinlauf ist grandios… die letzten 500m geht es wie durch ein kleines Stadion und da ist Party. You Are An Ironman… und da ist die Medaille.

Mit meiner Finisherzeit von gesamt 12h 23min und 47sek bin ich mehr als happy.

Inzwischen ist es empfindlich kalt geworden, auch bedingt durch den Nordwind. Schnell meine trockenen Klamotten abgeholt, eine Kleinigkeit gegessen und dann mein Rad abgeholt. Mit der Metro zurück in die Unterkunft, mit einem kleinen Zwischenstopp für Schokolade (Darkbitter Vollnuss) und Sprite (da hatte ich richtig Bock drauf). Ich habe dann sogar noch mein Rad zerlegt, verpackt und in den Radkoffer verstaut, weil ich nicht schlafen konnte. Aber was erledigt ist, ist erledigt. Gegen 23.30h ist dann doch endlich mal Licht aus.

Montag, 18.08.2025 dann gemütlich und ohne Problem von Kopenhagen via Zürich zurück nach Hause.

Fazit: Ironman ist einfach GEIL!!! – Mega Location – toller Wettkampf. Großartige Stadt, landschaftlich sehr schöne Radstrecke mit leider tlw. schlechtem Straßenbelag (wenn es nass ist, macht das glaube ich keinen Spass) und einer phänomenalen Laufstrecke mitten in der Stadt. Dafür, dass ich eigentlich nur „zum Sightseeing“ angereist bin, waren es großartige sechs Tage in der Hauptstadt Dänemarks.